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Provinz Palermo

Das kulturelle Zentrum Siziliens

Die Provinz Palermo mit der gleichnamigen Hauptstadt ist das politische und kulturelle Zentrum Siziliens. Sie umfasst das Gebiet vom Tyrrhenischen Meer im Norden bis in das Bergland Zentralsiziliens. Zu der größten der neun Provinzen mit ihren 82 Gemeinden gehört auch die Insel Ustica. Neben Palermo mit seinen arabo-normannischen Prachtbauten, den barocken Palästen und Kirchen sowie den vielen Museen, Katakomben und lebhaften Märkten hat die Region noch eine Vielzahl weiterer touristischer Anziehungspunkte zu bieten. Außer den reizvollen Städten Monreale mit dem wunderschönen Normennendom und dem Benedektinerkreuzgang und dem mittelalterlichen Cefalú sind vor allem die archäologischen Fundstätten Himera und Solunt einen Abstecher wert. Weltweit bekannt wurde die in der Provinz liegende Kleinstadt Corleone durch den Roman Der Pate von Mario Puzo und die umstrittene Werbekampagne des Modelabels Benetton.

Unsere Empfehlungen für Sie

in der Provinz Palermo

Ob Sie wunderschöne Strände in Palermo suchen, kulinarische Köstlichkeiten genießen wollen oder Kultur- und Freizeitaktivitäten suchen. Wir haben für Sie eine Auswahl interessanter Informationen für bereitgestellt. Zudem stellen wir Ihnen ausgesuchte Orte der Provinz Palermo vor.

· STRÄNDE

Strände in Palermo

Farbenspiel in Blautönen

Fast 1000 Kilometer Küste mit einem Meer, das von türkisblau bis smaragdgrün die Augen kitzelt, laden von März bis November zum Baden ein. Und für fast alle sizilianischen Strände, egal ob Sand-, Stein- oder Kieselstrand gilt: In den Sommermonaten findet man alles, was das Herz von Wasserratten und Sonnenanbetern begehrt. Für die Italiener reicht die Sommersaison allerdings lediglich von Juli bis August. Entsprechend voll geht es an den Stränden zu. Danach nimmt die touristischen Infrastruktur deutlich ab, dafür ist man aber fast alleine an den traumhafter Stränden. Was nicht heißt, dass die Wassertemperatur dem Badespaß einen Riegel vorschiebt. Ein Beispiel: In 2012 hatte das Wasser in der Region Palermo Anfang November noch 23 Grad.

Mondello

Sehen und gesehen werden

Der ehemalige Fischerort ist der Hausstrand der Palermitaner. Der feine etwa 1,5 Kilometer lange Sandstrand liegt gleich hinter dem Monte Pellegrino. Hier heißt es sehen und gesehen werden. Von dem einstigen Fischerort ist allerdings nicht mehr viel übrig. Erhalten ist nur noch ein Befestigungsturm aus dem 15. Jahrhundert. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Mondello zu einem Nobelort. Adelige und Wohlhabende errichteten hier ihre Villen. Einige der Jugendstilgebäude wie die Villa Dagnino (1914), die Villa Pojero (1915) oder das imposante Kurhaus an der Promenade sind noch erhalten. In den Sommermonaten lässt das Strandleben keine Wünsche offen: Bars, Eisdielen. Restaurants, Clubs, Umkleidekabinen, Freizeitmöglichkeiten aller Art und und und... Wer allerdings Ruhe und Erholung sucht, ist hier ganz falsch - für alle anderern ist die Beach-Szene ein wahres Highlight.

Sant'Elia

Dorfidylle für ragazzi

Nur 15 Kilometer von Palermo entfernt Richtung Termine Immerese und ganz nah bei  Santa Flavia liegt das kleine Dorf Sant’Elia mit seiner malerischen Bucht. Sie reicht mitten ins Dorf hinein und wird hauptsächlich von Jugendlichen frequentiert, die hier gerne von den Felsen springen. Nur ein paar Meter weiter gelangt man an die idyllische Strandpromenade mit Bars und Cafés.  Der schöne Sandstrand davor fällt flach ins Wasser ab, so dass er vor allem für Familien mit Kindern besonders gut geeignet ist. 

Borgata Virgine Maria

Unter Palermitanern

Fährt man vom Monte Pellegrino entlang der SS113 in Richtung Palermo Stadt liegen vor dem bekannteren Strand des einstigen Fischerdorfes Virgine Maria zwei kleine Buchten. Oberhalb gibt es Parkmöglichkeiten und in der Saison einen Imbisswagen. Der goldfarbene Sandstrand wird hauptsächlich von Palermitanern frequentiert und ist uriger und nicht so chic und mondän wie Mondello. Heute ist das ehemalige Fischerdorf Vergine Maria, das im 18. Jahrhundert rund um eine Tonnara entstand ein Stadtteil Palermos. Nach dem Krieg rückte Palermo immer näher bis das Dorf schließlich eingemeindet wurde. Der Strand ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln vom Hauptbahnhof Palermos zu erreichen. De Wasserqualität ist diskret aufgrund der Nähe zur Hauptstadt. Ein Besuch der Tonnara, die heute ein Pub ist, sollte man sich nicht entgehen lassen.  

Anprechpartner

Petra Krause &
Pina Bonadonna

Tel.  +49 (0) 431 98260781
Mobil +49 (0) 179 5943 750
Cellulare +39 349 3547 366

E-Mail: info@magisches-sizilien.de

· KULINARISCHES

Köstlichkeiten Palermos

Kulinarische Völkerverständigung

So wie in der Kultur haben die verschiedenen Völker auch ihre Spuren in der sizilianischen Küche hinterlassen, die zur schmackhaftesten des Landes zählt. Die Griechen brachten den Sizilianern die Trauben für ihre hervorragenden Weine, Oliven und Honig. Der Hartweizen geht auf die Römer zurück. Die Normannen hinterließen Stockfisch und Rouladen. Der Reis, die exotischen Gewürze, Zitrusfrüchte, Datteln, Nüsse, Mandeln, Pistazien und Marzipan sind den Arabern zu verdanken und den Spaniern Auberginen, Paprika und die Schokoladenherstellung. Jede Region hat ihre besonderen Spezialitäten. Aber nicht nur im Süden, sondern in ganz Italien ist Essen mehr als bloße Nahrungsaufnahme. Essen ist Leidenschaft, Freundschaftspflege und vor allem Kommunikation. So geht es bei Tisch laut, lang und tierisch lecker zu. Auf den Speisekarten stehen in der Regel frische und regionale Produkte. An der Küste dominiert fangfrischer Fisch wie Thun- und Schwertfisch und etwas weiter im Landesinneren Wild, Kalb, Schwein, Lamm und Rind die Küche. Schafsmilch spielt eine große Rolle für das wichtige Grundmittel Käse wie Ricotta, Cacciocavallo oder Pecorino. Was man auf einer Sizilienreise aber auf jeden Fall probieren sollte, sind die Dolci auf Mandelbasis. Sie sind immer wieder eine Sünde wert.

· KULTUR

Palermos Wiederauferstehung

Das Teatro Massimo

Ein Konzert oder einfach nur eine etwa halbstündige Führung im größten italienischen Opernhaus, dem Teatro Massimo in Palermo, sollte man sich nicht entgehen lassen. 2013 hat das Teatro Massimo ein besonderes künstlerisches Projekt auf dem Spielplan. Zu Ehren Richard Wagners (1813-1883), wird der Ring des Nibelungen unter der Leitung von Pietari Inkinen und der Regie von Graham Vick aufgeführt. Zwei Jahre vor seinem Tod verbrachte Wagner mit seiner zweiten Frau Cosima Liszt einen längeren Kuraufenthalt in Palermo, wo er seinen Parsifal vollendete. Karten zwischen 10 und 125 Euro.

Teatro Massimo, Piazza Giuseppe Verdi, Palermo, Tel. 091/6053111.

Mehr Veranstaltungen im Teatro Massimo unter www.teatromassimo.it

1897 mit Verdis Oper Falstaff eröffnet, bietet das Teatro Massimo 3200 Sitzplätze und ist damit das drittgrößte Opernhaus in Europa. Die Fassade ist ein Beispiel für den italienischen Historismus, der im 19. Jahrhundert ältere Stilformen wieder aufnahm und nachahmte. Der Opernsaal ist mit einer großen Kuppel überspannt. Sie besteht aus einer Eisenstruktur, die beweglich gelagert ist, um Verschiebungen durch Temperaturschwankungen auszugleichen. Cineasten werden vermutlich erkennen, dass im Teatro Massimo die Schlussszene für die Filmtriologie "Der Pate" gedreht wurde.
Die Geschichte dieses Hauses ist tatsächlich ein Spiegelbild der traurigen Geschichte Palermos mit all seinen mafiösen Machenschaften. 1974 kam es zu einer „provisorischen Schließung“ des Opernhauses aufgrund baulicher Mängel. Da die Bauherren jedoch in korrupte, mafiose Baupolitik verstrickt waren, zog sich die „Sanierung“ über mehr als 20 Jahre hin. Es galt als kleines Wunder, dass das Haus 1997 zum 100-jährigen Bestehen wieder in neuem Glanz erstrahlte. Es gab eine glanzvolle Eröffnungsgala mit den Berliner Philharmonikern unter der Stabführung von Claudio Abbado. Gespielt wurde wiederum Verdi, dieses Mal mit der Oper Nabucco. Dies verdankten Stadt und Theater nicht zuletzt dem damaligen und im Mai 2012 wiedergewählten Bürgermeister Leoluca Orlando. Heute symbolisiert es Palermos Kampf gegen die Mafia und seine „politische und kulturelle Wiederauferstehung“.

· FREIZEIT

Im Bauch von Palermo

Rundgang über die Märkte

Hier trifft Orient auf Okzident: Palermos Märkte sind bunt, laut und vielfältig. In der Vucciria, auf dem Capo oder dem Ballarò befindet man sich im Bauch von Palermo und versteht schnell, warum die sizilianische Küche so hochgelobt wird. Hier präsentiert sich die besondere Fruchtbarkeit der sizilianischen Böden. Man findet auf den Märkten alles, was man täglich in der Küche braucht. Den Genuss zelebriert man mit Geschrei. Die Märhte erinnern mehr an einen arabischen Souk als an einen Markt, wie man ihn bei uns kennt. Durch die engen Marktgassen schiebt man sich vorbei an Bergen von Trocken- und Hülsenfrüchten, unzähliger Sorten Linsen und Reis, Rosinen, Sultaninen und Zitronat neben getrocknetem Stockfisch und Fischrogen. Farbenstarke Stände mit zahlreichen Sorten duftender Tomaten konkurrieren mit Kisten voller Zitrusfrüchte. Der Geruch von wildem Fenchel mischt sich mit Zimt, Nelken und den in heißem Fett frittierten Panelle, den kleinen Kichererbsenfladen. Streetfood findet man auf den Märkten überall: Mutige probieren das typische Milzbrötchen (Panino con la Milza) –pure palermitanische Straßenküche. Das sizilianische Pendent zum Hamburger besteht aus einem weichen Sesambrötchen, das mit in großen Pfannen gerösteten Milzstückchen sowie geriebenem  Caciocavallo gefüllt wird.

Die Vucciria
Hinter der Via Roma Richtung Hafen und unweit der Piazza San Domenico taucht man in das Gassengewirr der Vucciria ein. Der Markt erlangte seine Berühmtheit durch das Gemälde des  Malers Renato Guttuso (1911 – 1987). Sein Gemälde "La vucciria" von  1974 gilt als das bekannteste Werk des sizilianischen Künstlers, das in starken, leuchtenden Farben die Atmosphäre des Marktes widergibt. Anfangs war dieser Markt nur zum Verkauf von Fleisch bestimmt. Der Name auf die französische Bezeichnung für Fleischerei  (Boucherie) zurück. Daraus wurde dann Bucceria, schließlich Vucciria. Aufgrund der Nähe zum Hafen kamen nach und nach auch andere Lebensmitte wie Fisch, Gewürze, Gurken und Käse hinzu.
Der Markt ist an allen Wochentagen außer sonntags bis 14 Uhr geöffnet.

 

Der Capo
Der zweitgrößte Markt von Palermo ist sicherlich reizvoller als die inzwischen von Touristen recht überlaufene Vucciria. Was man hier kauft schmeckt auch nachdem, was man kauft. Keine im Gewächshaus gezüchteten holländischen Tomaten, sondern frisches vom Feld. Im Grunde findet man hier das gleiche Angebot wie in der Vucciria. Außer, dass man hier seltener auf Touristen trifft, macht seine Lage den Unterschied aus. Die Stände erstrecken sich entlang interessanter Orte:  den altertümlichen Straßen Via Volturno und Via Beati Paoli und der Porta Carina, die früher ein Teil der Festungsmauer war. Inmitten des quirligen Markttreibens erhebt sich imposant die Chiesa di Sant'Agostino.

Der Mercato del Capo in der Via Sant'Agostino ist täglich ab 7 Uhr geöffnet.

Der Ballaró
Zu den ältesten Märkten von Palermo zählt der Ballaró.  Woher der Name stammt, darüber ist man sich nicht einig. Die einem behaupten er ist benannt nach einem Städtchen bei Monreale, wo einst arabische Händler ansässig waren. Andere meinen, er sei nach einem indischen Herrscher benannt. Der Ballaró ist überwiegend ein Obst-und Gemüsemarkt. Aber auch hier verlässt man gefühlsmäßig europäischen Boden und taucht in die Atmosphäre nordafrikanischer Bazare. Wie bei den anderen beiden fehlt es nicht an Stimmengewirr, betörenden Düften, explodierenden Farben und dem sizilianischen Streetfood das schon der englische Starkoch Jamie Oliver angepriesen hat.
Der Markt erstreckt sich von der Piazza Ballarò nach Osten bis zur Piazza del Carmine und ist täglich außer sonntags geöffnet.

Festivals locken das ganze Jahr

Indie-Musik vor mittelalterlicher Kulisse

Ypsirock Festival in Castelbuono

Für Liebhaber von Indie-Musik, die im Sommer auf Sizilien weilen, ist das Ypsigrock Festival in Castelbuono ein Muss. An drei Tagen, vom 9. bis 11. August, kommen in die Kleinstadt im Hinterland von Cefalú neben bekannten Bands auch viele interessante Newcomer, die sich für einen Auftritt beworben haben. 1997 gegründet, zieht es inzwischen immer mehr Indie-Fans nach Castelbuono, die schon einen Tag früher anreisen. Aber nicht nur das mittelalterliche Städtchen und die vielen Bands machen das Ypsirock Festival begehrt, auch die Preise sind attraktiv. 2012 kostete das Drei-Tages-Abo 45 Euro und das Tagesticket 20 Euro. Karten gibt es ab Februar über die Homepage.

Mehr Infos unter www.ypsigrock.com

Buntes Treiben am Strand

World Festival on the Beach

In Mondello eröffnet die Sommersaison mit einem ganz besonderen Festival, das Welt-Strand-Festival. Beim 28. Word Festival on the Beach werden vom 13. bis 19. Mai nicht nur unzählige Sportarten, wie Windsurfen, Stand-Up-Paddle Segeln, Kiten, Beach-Volleyball, Schwimmen, Paragliding und vieles mehr geboten. Neben internationalen und nationalen Wettkämpfen in den verschiedenen Sportarten soll hier auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Abends kann man am Strand bei den vielen Konzerten von Klassik über Jazz bis Pop verträumt lauschen oder ausgelassen tanzen.

Mehr Infos unter www.albaria.com

Es geht auch anders

Queer Short Film Festival

Das außergewöhnliche Kinofestival, das zum dritten Mal in Palermo organisiert wird, hat sich zum Ziel gesetzt, unterschiedliche Kulturen zu unterstützen (gleichgeschlechtige Orientierung, Gedankenauffassung, Lebensweisen usw.). Vom 31. Mai bis 6. Juni sind in der Hauptstadt Siziliens wieder nationale und internationale Filmemacher zu Gast und stellen ihre Werke zu einer sich verändernden Gesellschaft vor.

Mehr Infos unter www.siciliaqueerfilmfest.it

Eisige Gaumenfreuden

Sherbeth Festival

Auf einer italienischen Insel hat natürlich auch das Eis ein eigenes Festival. Das Sherbeth Festival in Cefalú vom 4. bis 8. September ist genau das richtige Ziel für Naschkatzen. Beim internationalen Festival handwerklich gefertigten Speiseeises, treffen sich jedes Jahr die besten Gelatieri der Welt und zeigen, was sie können. In der Altstadt von Cefalú rund um den Dom herum kann man sich dann durch unzählige Eissorten schlemmen. Außerdem bekommt man auf dem Festival einen Einblick in die Geschichte der Eisherstellung, die ihren Ursprung auf Sizilien hat.

Mehr Infos unter www.sherbethfestival.it

· AUSGESUCHTE ORTE

Palermo

Stadt der reizvollen Gegensätze

Die rund 700.000 Einwohner zählende Hauptstadt der Provinz liegt in einer malerischen Bucht, der Conca d'Oro (goldene Muschel) und wird flankiert vom 606 Meter hohen Monte Pellegrino, laut Goethe das „schönste Vorgebirge der Welt“. Die fünftgrößte Stadt Italiens wurde im 8. Jahrhundert v. Chr. Gegründet. Palermo, die chaotischte alle sizilianischen Städte, strahlt einen morbiden Charme aus und besticht durch krasse, aber reizvollen Gegensätze. Die Architektur der fast 3000 Jahre alten Metropole dokumentiert die wechselhafte Geschichte. Auf der einen Seite die prunkvollen arabisch-normannischen Kirchen und Villen und auf der anderen Seite bröckelnde Fassaden oder klaffenden Wunden im Stadtbild - Zeugnisse der Mafia-Herrschaft im Baugewerbe der vergangenen Jahrzehnte. Palermo ist wie ein Labyrinth, das erkundet werden will und reich an Sehenswürdigkeiten, die mehr als eine Reise wert sind. Um nur einige davon zu nennen: die Kathedrale, der Normannenpalast (Palazzo Reale, Palazzo dei Normanni), das Theatro Massimo, die Chiesa di San Giovanni degli Eremiti, die Katakomben der Kapuziner, Lo Spasimo, Quatro Canti und die Chiesa della Martorana.

Bagheria

Stadt der Villen

Bagheria, die rund 55000 Einwohner zählende Stadt in der Provinz Palermo, ist vor allem wegen seiner Villen bekannt und einen Abstecher wert. Wegen der idyllischen Lage auf einer Landzunge übertrafen sich hier Ende des 17./Anfang des 18. Jahrhundert sizilianische Adelsfamilie aus Palermo mit dem Bau großer Villen und Parks. Denn der Blick von den großen Terrassen auf die Berge und das Meer war einmalig. Während diese Villen vor allem im barocken Stil errichtet wurden, zeigt die als Ausgangspunkt der Stadt geltende Villa Butera, mittelalterliche Züge eines Kastells.  Das von  Giuseppe Branciforte 1658  erbaute Schloss gilt als Keimzelle der heutigen Ortschaft Bagheria. Auch die beiden Hauptachsen und Einkaufsstraßen der Corso Butera und der Corso Umberto I, gehen auf diese erste Stadtplanung zurück. Die geordnete damalige Stadtplanung, bei der die zentralen Hauptachsen und Einkaufsstraßen, der Corso Butera und der Corso Umberto I, zur Chiesa Madrice verlaufen, ist noch heute gut sichtbar. Die Villa Butera, heute Palazzo Butera, ist Eigentum der Stadt.

Viele der Villen sind noch im Privatbesitz und von daher nur von außen zu bestaunen. Die interessanteste und berühmteste allerdings, die Villa Palagonia auch Villa dei Mostri (Villa der Monster) genannt, ist für Besucher geöffnet. Ihren Zusatznamen verdankt sie vor allem den skurrilen Steinfiguren, die sie schmücken. 1715 für Francesco Ferdinando Gravina e Crujillas, Fürst von Palagonia, errichtet, hat das Gebäude einen ellipsenförmigen Grundriss. Sein Enkel, der sechste Prinz von Palagonia, ließ 1749 rund 600 Tuffsteinfiguren wie Chimären, Drachen, Zwerge, Ritter, Edeldamen und andere anfertigen, die zum Teil auf den Mauern des Parks aufstellen. Davon sind heute noch etwa 140 Figuren vorhanden, die eher spannend wirken. Damals allerdings machten sie die Villa international bekannt und wurden von den meisten Reisenden nicht verstanden und als „Palagonische Raserei“ unter anderem auch von Goethe kritisiert. 

Villa Palagonia: Piazza Garibaldi, 3, Bagheria, Tel. +39091 932088. Öffnungszeiten: Täglich von 9 bis 13 Uhr und von 15.30 bis 18.30.   

In der ehemaligen Kartause der Villa Palagonia ist das Spielzeugmuseum untergebracht, Museo del Giocattolo. Dort sind rund 700 Süditalienische Spielzeuge aus der Zeit zwischen 1700 und 1900 und etwa 60 Wachsfiguren zu sehen.

Museo del Giocattolo: Via Dietro Certosa, Bagheria, Tel. +39 091-580008. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag zwischen 9 und 13 Uhr sowie Dienstag bis Freitag auch von 15.30 bis 18.30 Uhr.

Die Villa Cattolica beherbergt die Galleria di Arte Moderna mit Werken des Malers Renato Guttuso, der dort im Garten der Villa mit wunderschönem Blick aufs Meer begraben liegt.

Villa Cattolica: Via Rammacca, 9, Bagheria, Tel. +39091943902. Öffnungszeiten: Außer montags täglich von 9.30 bis 14 Uhr und von 15 bis 19.30 Uhr. 

Gratteri

Mitten in den Madonien

Das knapp 1000 Einwohner zählende Dorf Gratteri in der Provinz Palermo liegt mitten im Herzen des „Parco delle Madonie“, mit 40.000 Hektar das zweitgrößte Naturreservat Siziliens.  Das ruhige malerische Gratteri ist schon von der der ideale Ausgangspunkt für Wanderungen in der weitläufigen Bergwelt. Mit seinen Lage - 700 Meter über dem Meeresspiegel – hat man immer wieder einen wunderbaren Ausblick auf die umliegende Landschaft. In dem Ort geht es sehr ruhig zu mit tollen Ausblicken. Der Ort war schon zu Zeiten der Araber bekannt. Lohnenswert ist ein Aufstieg zur  Grotta Grattara mit seinem wunderbaren Panoramablick oder eine Wanderung zur  Abtei San Giorgio mit einem weiten Blick auf Berge und Meer. Gratteri liegt nur 43 Kilometer südlich von Palermo und nicht weit von den sehenswerten Orten Cefalú, Collesano, Castelbuono und Isnello entfernt.